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Lieblingsbücher Michel Moore: Stupid white men
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Author | Topic: Michel Moore: Stupid white men |
Markus nicht registriert |
posted 27 April 2003 11:41
Hallo Meike, hallo Forumsbesucher! Ich habe gerade eine spannende Lektüre hinter mir: Stupid white men von Michael Moore. Ich fand schon seinen Film so beeindruckend (bowling for columbine) und denke, dieser Mann hat den Oskar wirklich verdient. Und er hatte dadurch eine Super-Öffentlichkeit und hatte den Mut, dann ja auch laut zu rufen, daß Mr. President sich schämen soll. Das erinnerte mich dann wieder an die fünf Stufen des Gebets: wie schnell sind wir in der ersten Stufe trotz des guten Ansatzes, den wir haben. Beim Lesen konnte ich gut fühlen, warum Moore das schreibt und mußte erst einmal durch Nachdenken Abstand schaffen! Aber ob er um die Vernichtung des Feindes betet oder durch persönlich erlebtes Unglück um die Öffnung ihrer Herzen, er ist ehrlich in seinen Gefühlen. Und das auf eine ironische, beinah zynische Art und Weise, die aufrüttelt. Mich beeindruckt das. Wie mans dreht und wendet, das Buch kann ich empfehlen! Markus IP: Logged |
Meike Lalowski Moderator |
posted 27 April 2003 14:23
Lieber Markus! Es ist schon faszinierend, die Sache mit der Gleichzeitigkeit: als Du im Forum die Frage "Krieg - und nun?" stelltest (die eine reiche Ernte einfuhr – Dank Dir noch einmal!), habe ich gerade das Buch von Michael Moore gelesen. Und mir ist es ähnlich gegangen: ich bin fasziniert über seinen Mut, begeistert von seinem scharfen Verstand und Sprachwitz und vorsichtig bei seinen Schlußfolgerungen. Bei unachtsamer Lektüre sind wir wahrlich wieder schnell beim Feindbild. Da zeigt sich deutlich, wie menschlich die erste Stufe des Gebets ist: wir müssen uns nur empört, verletzt, ohnmächtig oder bedroht genug fühlen, und ganz schnell liegt es nah, um die Vernichtung des Feindes zu bitten. Auf welcher Ebene auch immer. Und das gilt nicht nur für laute Fundamentalisten der Weltpolitik, sondern auch für subtile Psycho-KriegerInnen im Alltag. Eben für uns alle. „Ein Gebet, die Gutbetuchten zu strafen“ - das Gebet von Michael Moore für die Mächtigen dieser Welt enthält die von Dir zu Recht erwähnte Weisheit, dass wir nach wie vor über Leiden lernen. Persönliches Unglück öffnet uns für Mitgefühl. Läßt Unterschiede schmelzen. Im besten Fall. Nehmen wir zu seinen Gunsten an, dass dieser engagierte Autor aus diesen Gründen betet. Immerhin betet er, sagte mein Lieblingstherapeut, als wir genau über diesen Aspekt des Buches sprachen. Wichtig ist, dass „weitermachen“ der dritte Teil einer Formel ist, die zusammengehört: beten – spiegeln – weitermachen. Also: laßt uns erst die „Stupid white men“ in uns entdecken und umarmen (!), bevor wir handelnd die Welt weitergestalten. Das gelingt durch den Mut, die Leiter immer höher zu steigen! Herzlichen Gruß an Dich, Markus. Den Film habe ich noch nicht gesehen, aber schon so viel über ihn gehört, dass er auf der Liste steht.
[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 27 April 2003).] IP: Logged |
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