|
Lebenslösungen
Lebenslösungen Beziehungen - nüchtern/sachlich oder romantisch?Oder beides?
|
next newest topic | next oldest topic |
Author | Topic: Beziehungen - nüchtern/sachlich oder romantisch?Oder beides? |
Carmen Member |
posted 10 February 2003 17:03
Hallo ihr Lieben, nun beschäftige ich mich schön mit meinen Herausforderungen im Leben und die finde ich in geballter Form in meiner Beziehung(na logo!!).Mein lieber Mann spiegelt mir mich selbst.Ich spiegle zurück.Eigntlich alles eine ganz sachlich-nüchterne Angelegenheit.Ich bin mit ihm zusammen,weil er mir die besten Vorraussetzungen bietet , um meine "Lebenslösungen" zu finden.Ihm geht es ebenso mit mir.Da kam mir doch immer wieder der Gedanke, dass das doch eine sehr unromantische Angelegenheit ist.Eine gute Schule eben.Ja, und mit "Schule" bringe ich nicht sehr viel Liebe in Verbindung.Leider.Warum sind wir nun zusammen? Weil er mir so gute Vorraussetzungen bietet und ich ihm ebenso? Weil wir uns lieben?Ich liebe ihn.Tu`ich das wirkllich ? Ich meine , ich war schonmal verheiratet und diese Ehe lief total lange total doof.Aber ich bin geblieben.Weil ich es brauchte, weil es so richtig für mich war.Aber das hatte nicht viel mit Liebe zu tun, sondern damit, dass ich einfach so lange gebraucht habe, um meine "Lektion" zu lernen.Das kann keine Liebe gewesen sein.Nicht wirklich.Also, was hält mich nun bei meinem Partner? Die Liebe oder die Herausforderung des Lebens? Mein Herz sagt mir , dass ich ihn liebe, aber Gedanken habe ich mir darüber doch in manchen Lebensphasen gemacht."Wenn es verletzt , ist es keine Liebe", ist der Titel eines sehr hilfreichen,tollen Arbeitsbuches von Chuck Spezzano.Diesen Satz fand ich sehr interessant und ich habe mir viele Gedanken dazu gemacht.Dabei kam eben auch dieser.Wenn alle Verletzungen beseitigt sind, dann bleibt nur noch die Liebe übrig.Und dann ? Dann hat es sich "ausgespiegelt".Nun, dann brauche ich diesen Partner ja eigentlich nicht mehr für meine Lebenslösungen.Dann ist er "nur" noch ein lieber Mensch in meinem Leben.Bleiben wir dann ein Paar oder suchen wir uns neue Beziehungsherausforderungen? Wir haben die Wahl, wie immer. Aber bis dahin haben wir noch einiges an Arbeit und Liebe vor uns.Trotzdem ist Euch vielleicht auch schon manchmal so ein Gedanke gekommen.Vielleicht wollt Ihr Euch hier gerne dazu äußern.? Liebe Grüsse, Carmen IP: Logged |
Petra Junior Member |
posted 10 February 2003 19:36
Hallo Carmen, meine letzte Beziehung ist zwar etwas her, doch ich stelle es mir so vor: Wenn man sich, wie du sagst, "ausgespiegelt" hat und beide Spiegel noch intakt und ohne Risse oder mit blinden Flecken sind, dann sieht man nicht mehr nur das Gespiegelte, sondern durch den Spiegel hindurch. Dann sieht man seinen Partner wahrhaftiger. Dann bleibt mehr als "nur" Liebe übrig. Ich glaube, dann entsteht eine große Nähe und tiefe Verbundenheit. Wenn man denn so lange durchhält, nicht vorher zerkratzt, zerbricht oder sich vor dem Spiegelbild erschreckt :-)) Liebe Grüße Petra IP: Logged |
Meike Lalowski Moderator |
posted 17 February 2003 12:55
Liebe Carmen, die Sache mit den romantischen Beziehungen ist in der Tat so eine Sache. Um mit dem Kurs zu sprechen: der größte Betrug des Egos ... ... oder wie meine weise Großmutter sagte: verlieben ist wie verlaufen verraten und verkaufen... Das verbinden wir sicherlich nicht gerne mit dieser ach so wichtigen Romantik, was aber nichts daran ändert, dass die Kehrseite des Honeymoons sehr oft ein „Rosenkrieg“ ist. Die Logik dahinter ist begründet in der Grundlage der „besonderen Beziehungen“ (Kurs-Vokabel), die einzig dazu dient, die eigene Bedürftigkeit zu füttern und das grausame Mangelgefühl auszugleichen. Die Topf-und-Deckel-Taktik funktioniert so lange, so lange es lückenlos zu passen scheint, was schlichtweg eine Illusion ist. Zum einen sind wir eh in permanenter Veränderung, zum anderen halten wir den Höhenflug der ersten Werbephasen nur bedingt lange durch, zum dritten sind die gegenseitigen Erfüllungs-Angebote höchstens Droge, nie die Nahrung, die wir wirklich brauchen. Wenn der Kurs von dem unter der Oberfläche der besonderen Beziehungen verborgenen Hass spricht, ist das genau dieser Gedanke: jeder Süchtige hasst seine Droge! Eltern, Kinder und Partner sind wahrlich die besten Kontrolldramen, die das Leben uns bietet – spiegeln sie uns doch konsequent unsere Bedürftigkeit und unsere Strategien, gegenseitig Ersatz-Futter-Lieferanten zu binden. Das zu begreifen ist der erste Schritt zu wahrer Liebe, zu einer „heiligen Beziehung“ (Kurs Vokabel II zu diesem Thema). Und eine geheilte und damit auch heilende Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass ich den anderen entlasse in seine wichtigste Liebesgeschichte: nämlich in die Liebesgeschichte mit sich selbst! Diese ist übrigens identisch mit der Liebesgeschichte mit Gott. (Ich glaube, dieser Gedanke ist es wert, ein Lieblingssatz zu werden ...). Um Petras Gedanken aufzugreifen: Begreife ich den anderen als Spiegel, wird das Glas durchsichtig und ich erkenne mich – uns – Gott! Die Liebesgeschichte lebt ... ... und unsere Beziehungen finden die Form, die unserer wichtigsten Liebesgeschichte am besten dient.
[This message has been edited by Meike Lalowski (edited 18 February 2003).] IP: Logged |
Carmen Member |
posted 02 March 2003 23:57
Liebe Petra,liebe Meike, nun melde ich mich mal wieder zu Wort. Alles Liebe, IP: Logged |
Meike Lalowski Moderator |
posted 09 March 2003 10:45
Nun, liebe Carmen, diese Ungeduld ist schlichtweg zu begrüßen, denn da meldet sich doch vehement das innere Kind und ruft: Nun mach mal endlich! Fang an! Wie lange soll ich denn noch warten! Die Liebesgeschichte mit sich selbst beginnt nämlich nicht mit dem Happy-End, sondern damit, dass sie überhaupt beginnt. Sprich: ich mache nicht mehr die anderen für meine Glückseligkeit verantwortlich (und damit eigentlich für mein ganzes Unglück). Das ist das Ende der Höhenflüge und zwangsläufigen Abstürze: so lande ich mehr oder minder sanft bei mir. Und das fühlt sich erst einmal nicht so schön an, zwingt es mich doch in echte Verantwortung. Ungeliebt und vor allem ungeübt bei uns allen ist diese, weil wir im Grunde nur verkleidete Erwachsene sind, die mit Verantwortung genauso gerne Ping-Pong spielen wie mit der Schuld. (Das gehört zusammen, s. Jens' Topic über Schuld, die die unerlöste Form der Verantwortung ist). Und wie beginnt meine Liebesgeschichte mit mir? Indem ich meine Bedürftigkeiten wahrnehme. Die erzählt mir mein inneres Kind. Und was braucht dieses Kind? Gute Eltern: Robin Hood und Maid Marian, die es nicht nur aufmerksam wahrnehmen, sondern auch erziehen. Ganz wichtig dabei ist, es an den richtigen Platz zu setzen, denn schließlich es ist nicht der Chef! Wo spielt sich das ab? In uns. Das heißt dann aber auch, dass gar nicht unbedingt immer äußere Veränderungen nötig sind (allseits beliebt sind z.B. Dramen, Seitensprünge, Schnellschuß-Trennungen oder Entscheidungen für keusche Enthaltsamkeiten auf ewig - all diese Dinge führen eher zu Streß als zu Liebesgeschichten). Alternative: das berühmte Hier und Jetzt. Und wann immer wir nicht im „Gestern, das schon das paradiesische Morgen sein soll“ sind, kommt die Liebe eher auf leisen Sohlen – sprich in der Entdeckung, dass die Liebe immer schon da ist. Es ist eine Frage meiner Augen. Seh ich aus der Angst oder seh ich aus der Liebe? Und wann immer ersteres zutrifft, bin ich gefordert – niemand sonst. Damit erst werde ich zu einer erwachsenen Frau, die für einen erwachsenen Mann eine Partnerin sein kann für eine erwachsene Beziehung. Das können hier noch nicht so viele. Darum, bei aller Ungeduld: der Weg ist das Ziel: fang einfach an! Das ist nicht nur viel, das ist alles. ------------------ [This message has been edited by Meike Lalowski (edited 09 March 2003).] IP: Logged |
Carmen Member |
posted 11 March 2003 19:52
Liebe Meike, schön, dass die Ungeduld auch mal positiv ist.Mein inneres Kind meldet sich wirklich zur Zeit sehr eindringlich.Aber auch öfters unerzogen: bockig,zickig,schmollend......Nun sollte ich mich erstmal mehr um dieses kleine Mädchen kümmern und es gleichzeitig auch erziehen.Da hast Du vollkommen recht.Ich kann es ja manchmal selbst nicht fassen, wie dieses kleine Mädchen sich aufführt.Da fühle ich wirklich deutlich , dass ich eine verkleidete Erwachsene bin.Aber ich fühle auch, wie gut es diesem kleinen Kind tut, wenn ich es anhöre und liebevoll mit ihm umgehe. Das mit der Verantwortung klappt aber schon besser.Mir fällt immer häufiger ein, dass ich für meine Angelegenheiten verantwortlich bin.Niemand sonst.Und auch, dass ich in anderer Leute Angelegenheiten nichts verloren habe, fällt mir immer häufiger auf.Zumal ich mit mir selbst wahrlich genug zu tun habe. Aber wie Du schonsagtest er Weg ist das Ziel.Also gehe ich einfach diesen begonnen Weg weiter.Mal schneller mal langsamer, aber stetig voran.Und jeder "Ausrutscher" erinnert mich daran, dass es noch etwas zu tun gibt um bei mir anzukommen. Alles Liebe,Euch allen, IP: Logged |
Michael Junior Member |
posted 07 July 2003 22:21
Hallo, ich bin neu hier bei Euch ! Ich bin einer der beiden Aura-Soma Lehrer bei denen Carmen nun ihre Ausbildung begonnen hat - doch dazu an anderer Stelle. Hier möchte ich als alter Kämpe für die Romantik im Leben zunächst doch eine Lanze für romantische Beziehungen brechen - mit allem, was erfahrungsgemäß dazugehört. Klar stimmt aus der gelassenen Sicht des Beobachters unserer eigenen Lebensdramen und Komödien alles was dazu in diesen Beiträgen -auch und gerade was Du Meike aus der Sicht des Kurses (habe zugegegbenermaßen in nur gestreift :-( )dazu geschrieben hast. Aber Verlieben mit Verlaufen, Verraten usw. gleichzusetzen - Autsch - das tut weh !!! Wobei ich die grundsätzliche Weisheit Deiner Großmutter, liebe Meike, - bei mir war es leider nur bis zu meinem sechsten Lebensjahr mein Großvater - nicht schmälern oder in Frage stellen möchte ! Ich möchte Euch aber gerne eine/meine andere Sichtweise, aus einem halben Jahrhundert Lust- und Leid-vollem Leben gewonnen, auch mal anbieten: Also was passiert, wenn sich zwei Seelen treffen und sich ineinander Verlieben ? "Liebe Deinen Nächsten - wie Dich selbst !" Ich wünsche Euch allen, gerade jetzt im Sommer, viele rosaroten Brillen in dem von mir gemeinten Sinne. Euch allen von Herzen Liebe und Licht Michael ------------------ IP: Logged |
Carmen Member |
posted 09 July 2003 20:33
Hallo Ihr Lieben, da hat doch der Michael sich gleich "mein" Thema vorgenommen!!!Schön!!Habt Ihr schon Euere Brillen ausgepackt? Seid ihr schon am genießen? Er macht es einem ja richtig schmackhaft;-)) Alles Liebe, IP: Logged |
Michael Junior Member |
posted 10 July 2003 15:10
Hallo Ihr Lieben , hallo Carmen Schön dass das mit den "rosaroten Brillen" auf Resonanz stößt :-) Den Beitrag über Aura-Soma, ein anderer Blick auf Robin Hood, Maid marian, Hänsel & Gretel (die gehören nämlich eigentlich auch in den sherwood forest - Heimatland übrigens von Aura-Soma)den gibts noch - versprochen; aber nicht jeder hat ein so drängendes, unruhiges inneres Kind, wie Du Carmen :-))) [This message has been edited by Michael (edited 10 July 2003).] [This message has been edited by Michael (edited 10 July 2003).] [This message has been edited by Michael (edited 13 July 2003).] IP: Logged |
Meike Lalowski Moderator |
posted 23 July 2003 08:32
Gesprächsprotokoll Zwei Freundinnen gestern Abend auf meiner Gartenbank Freundin D (neugierig/leise kritisch): Bist du in ihn verliebt? ------------------ IP: Logged |
Silke nicht registriert |
posted 24 July 2003 09:31
Gott sei Dank hab ich auch eine Großmutter. Sie würde sagen: Kind, dagegen ist kein Kraut gewachsen! IP: Logged |
All times are German Time | next newest topic | next oldest topic |
meike-lalowski.de
Powered by: Ultimate Bulletin Board, Version 5.33b
http://www.meike-lalowski.de/
Impressum
© Madrona Park, Inc., 1998 - 1999.