Hallo Meike, hallo Forumsbesucher!
Ich habe gerade eine spannende Lektüre hinter mir: Stupid white men von Michael Moore. Ich fand schon seinen Film so beeindruckend (bowling for columbine) und denke, dieser Mann hat den Oskar wirklich verdient. Und er hatte dadurch eine Super-Öffentlichkeit und hatte den Mut, dann ja auch laut zu rufen, daß Mr. President sich schämen soll.
Ich empfinde das als Mut, deutlich auf Tatsachen hinzuweisen, die wir doch alle wissen können, wie sehr wir diese Welt mit Ignoranz und durch Akzeptanz von Machtstrukturen mit zerstören. Die Lektüre von diesem Buch aktiviert in mir wirklich das „weitermachen“ im Sinne von Einsatz für Aufrichtigkeit und gezieltes Ja und Nein Sagen.
Gleichzeitig aktiviert es dann aber auch mein „Kurs in Wundern“- Bewußtsein und ich merke, wie verführerisch es ist, sich ganz schnell wieder Feindbilder zu schaffen. Schließlich gilt ja, daß wir die Regierungen haben, die wir verdienen. Ich zieh den Schluß, die Informationen nutzen, die Michael Moore gibt (und auch hier in Deutschland die Augen auf zu machen) und gleichzeitig nicht in das Gebet zu gehen, das er zum Schluß formuliert. Dort wünscht er all den Mächtigen dieser Welt im Grunde die Pest an den Hals, damit sie endlich menschlicher werden.
Das erinnerte mich dann wieder an die fünf Stufen des Gebets: wie schnell sind wir in der ersten Stufe trotz des guten Ansatzes, den wir haben. Beim Lesen konnte ich gut fühlen, warum Moore das schreibt und mußte erst einmal durch Nachdenken Abstand schaffen! Aber ob er um die Vernichtung des Feindes betet oder durch persönlich erlebtes Unglück um die Öffnung ihrer Herzen, er ist ehrlich in seinen Gefühlen. Und das auf eine ironische, beinah zynische Art und Weise, die aufrüttelt. Mich beeindruckt das.
Wie mans dreht und wendet, das Buch kann ich empfehlen! Markus
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