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Alt 13.07.2004, 15:23   #3
Iris
Gast
 
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Rotes Gesicht

Über den Titel: "Meine Mutter, die Heckenschere und ich" mußte ich lachen. Meine Mutter liebt Krimis und hätte sich das Buch bestimmt gekauft (und anschließend hätte ich es garantiert ausgeliehen und auch verschlungen .)

Dann ging es mir wie dir. Es war schnell vorbei mit dem Amüsiert sein: Der (Medi-)Satz von Meike stimmte mich auch eher sehr traurig und gab mir das Gefühl "festzustecken".

Ich bin auch kein Kursleser und unter einer Work kann ich mir nichts vorstellen.

Ich habe das Gefühl, mich etwas verteidigen zu müssen: Der Kampf mit der Heckenschere war natürlich nur ein "symbolischer".
Mutter ordnet an, Kind gehorcht ohne Widerworte - bis der Rücken schmerzt und Kind sich (und Mutter)sagt: Beim nächsten Mal nur mit der elektrischen Heckenschere oder gar nicht mehr! Ich wollte keinen Krimi daraus machen und auch keinen Mord. (Spielte mir hier mein manchmal etwas trockener Humor einen Streich?)

Und doch: Die Flasche rot über rot ist genau die richtige für mich. Sie gibt mir Kraft und gar Fröhlichkeit/Freude.

Dir, liebe Silivia, möchte ich sagen, ich freue mich sehr über Deine Beiträge und über die der anderen. Das Gefühl, etwas zu schreiben und keine Antwort darauf zu erhalten, würde viel eher bei mir Selbstzweifel auslösen, andere mit meinen Themen zu belatschern, die es gar nicht hören sprich lesen wollen.

Und ganz unter uns: Es hat mich einige Überwindung gekostet, selbst ein Topic zu erstellen. Eigentlich schleiche ich lieber in den Beiträgen herum und ziehe wertvolle Lehren daraus oder gebe mehr oder minder geistreiche Kommentare dazu ab.

Du fragst, liebe Maren, wie es weitergehen soll. Ich glaube, allein dadurch, daß wir uns Gedanken machen und die Situation verändern wollen, öffnen sich schon neue Türen. Ich habe an einer Familienaufstellung teilgenommen, vielleicht hast Du davon schon gehört, und es half mir, sie zu verstehen:
Kindheit während der Kriegsjahre, Hunger, Angst ... Da konnte sie nur überleben, indem sie (sensibel wie sie ist) einen dicken Panzer um sich legte.

Ich lese gerade ein wunderbares Buch: Die Wahrheit beginnt zu zweit. (Eigentlich geht es in dem Buch um Paarbeziehungen)Der Autor betont, wie wichtig Zwiegespräche sind. Und diese Zwiegespräche, in denen man sich wirklich öffnet und preisgibt wie man sich fühlt und was man erlebt hat, haben in unserer Familie gefehlt. Meine Mutter hat mich nicht dran teilhaben lassen an ihrem Erleben, und ich sie nicht an meinem. Vielleicht liegt da die Wurzel zu allem Mißverständnis und Schmerz. Liebe ist gewiß da.

Und da ich nun eh schon wieder viel zu viel geschrieben habe, noch ein Gruß an Meike:
Ich gratuliere zu dem Opernsofa! Eine spannende Idee! Und keine Sorge: Deine Beiträge werden gelesen.

Liebe Grüße
Iris
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