Liebe Mathes,
cih finde Deine Ansätze sehr interessant und denke, es gibt viele, die mit diesem Gedanken spielen und versuchen sich nur über Mitgliedsbeiträge zu finanzieren.
Die Kür, denke ich, kommt erst, wenn man an der Macht ist bzw. Macht hat. Was wird dann aus all den ideellen Ideen und Vorsätzen mit denen man gestartet ist. Schafft man es, auch hinterher die Macht wieder loszulassen.
(Tarotkarte 4: Der Herrscher: Jedes Herrscheramt ist ein Amt auf Zeit). Oder unternimmt man alles, um an der Macht zu bleiben (s. Schröder, Stoiber und Co.)
Bleibt man unbestechlich? Oder sucht man sich weitere Posten wie unsere Politiker in den Aufsichtsräten von Banken und großen Firmen, um den Einfluß zu vergrößern?
Bleibt man bescheiden oder erliegt man dem Reiz, sich die Diäten regelmäßig zu erhöhen? Geht man umsichtig mit den Steuergeldern der anderen um? Oder wird man im Laufe der Zeit gleichgültig? Und wie sieht es mit der Kompetenz aus? Welches Wissen benötigt man, um zu wissen, welche Gesetze und Beschlüsse man hinterher noch abzeichnet? Bzw. um ein Beispiel aus dem Stern aufzugreifen: Läßt man den Mitgliedern die Zeit, die Entwürfe in Ruhe durchzulesen oder wird man zur Unterschrift drängen, um das Gesetz durchzuboxen? Wie geht man mit Kritik und kritischen Stimmen aus den eigenen Reihen um... Wie, wenn ein anderes Land ganz andere Schritte tanzt, als man selbst, weniger spirituell bzw. christlich getarnt (G. Bush)
und doch steckt nur Egoismus dahinter?
Da hast Du Dir ein sehr verantwortungsvolles Projekt ausgesucht. Schön, daß Du den Mut und die Zuversicht dazu hast. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Ich möchte noch einmal kurz auf meinen Buchvorschlag hinweisen: Ingrid Betancourt - Die Wut in meinem Herzen. Sie hatte in Kolumbien eine neue Partei gegründet: Oxygen
(klingt vielversprechend, nicht? - nach frischer Luft, Sauerstoff, neuem Wind - oder?)Man hat versucht, ihr dreckige Kampagnen anzuhängen, mit Mord gedroht, als sie gegen Korruption und Drogen in ihrem Land gekämpft hat - sie hat sich nicht beirren lassen. Kurz vor dem Ziel, als es so gut wie sicher war, daß sie die Wahl gewinnen würde, hat man sie entführt. Bis heute ist sie nicht mehr aufgetaucht. Ich habe großen Respekt und Achtung vor dem Mut und der Unbeirrbarkeit dieser Frau. Und in Deutschland muss man ja zum Glück noch nicht um sein Leben fürchten, wenn man politisch erfolgreich ist - und ganz so korrupt ist dieses Land doch auch noch nicht oder?
Bei den herrkömmlichen Parteien glaube ich jedoch, daß man es als "anständiges" Parteimitglied mit guten, reellen Vorsätzen gar nicht bis nach oben schafft, da man vorher schon ausgegrenzt wird.
Das Thema ist so komplex. Das waren nur erste Gedanken hierzu.
Hast Du denn schon ein Konzept wie Deine Themen aussehen sollen und noch wichtiger, welche Möglichkeiten es gibt, sie dann auch in die Tat umzusetzen? Denn das ist der schwierige Teil.
Herzliche Grüße
Iris
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